Delft ist eine wunderschöne Stadt. Es gibt eine Universität, das heißt, es gibt Leben. Das Museum Lambert van Meerten ist wahrscheinlich nicht der meistbesuchte Ort in Delft, aber für einen näheren Blick auf die Stadt würde ich es trotzdem empfehlen.
Rijksdienst voor het Cultureel Erfgoed, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Wer ist Lambert van Meerten?
Der Eigentümer, Lambert van Meerten, stammte aus einer sehr wohlhabenden Industriellenfamilie, die in Delft eine Brennerei besaß. Sein Vermögen ermöglichte es ihm, ein Sammler von Kunst und Antiquitäten zu werden: Möbel, Porzellan, Bücher, Gemälde, Holzschnitzereien, Delfter Fliesen und Fayencen.
Mark de Nijs, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
1892 baute er in der Delfter Altstadt ein geräumiges Haus im Stil der Neorenaissance, dessen Inneneinrichtung aus seiner Sammlung stammte. Das Haus war nicht nur als Wohnhaus, sondern auch als eine Art Lernzentrum für Kunstliebhaber und Studenten des Polytechnikums (des Vorläufers der Technischen Universität Delft) gedacht.
Interessante Informationen über das Museum Lambert van Meerten
Neben der Raumaufteilung ist das Haus auch wegen seiner umfangreichen Sammlung von Möbeln und allerlei Dekorationsgegenständen interessant.
Das Schmuckstück der Sammlung ist der Saal im ersten Stock, in dem ein Interieur aus dem 17. Jahrhundert nachgestellt wurde.
Dieser Raum ist bemerkenswert, weil es den Gestaltern wirklich gelungen ist, die Atmosphäre der damaligen Zeit recht genau wiederzugeben.
In diesem Haus lebte Lambert van Meerten mit seiner Schwester. Ihr Salon unterscheidet sich stark von den übrigen Räumen. Diese Einrichtung entspricht eher der Zeit, in der das Haus gebaut wurde.
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Neben dem Salon der Schwester befindet sich das Arbeitszimmer von van Meerten. Es gibt nur wenige Möbel darin, die beeindruckend dicken Türen eines leeren Tresors stehen offen, und die Tapete listet eine riesige Anzahl von Gegenständen aller Art sowie deren Preise auf…
Wie das Haus von van Meerten zum Museum wurde
Van Meerten beabsichtigte, die Kunstgegenstände, die er zu Lebzeiten gesammelt hatte, der Stadt zu schenken, um ein Museum einzurichten. Doch 1901, drei Jahre vor seinem Tod, ging van Meerten wegen seiner Sammelleidenschaft in die Insolvenz, so dass sein Erbe in Gefahr geriet.
Doch die Architekten, die das Haus entworfen haben, kamen zur Rettung. Sie gründeten einen Verein und erwarben auf wundersame Weise den größten Teil des Mobiliars bei einer Zwangsversteigerung und konnten kurz nach van Meertens Tod das Anwesen selbst kaufen. Das Gebäude ist seit 1909 ein Museum.
Für alle, die sich für historische Innenräume interessieren, wird dieses Hausmuseum interessant sein.