Gymnasium und Park an der Gehestraße in Dresden-Pieschen

Die Einrichtung des Gymnasiums in Pieschenkann viel über die Entwicklung des Stadtteils und seinen Bedeutungswandel aussagen. Pischen ist nicht der attraktivste oder prestigeträchtigste Stadtteil Dresdens, aber dennoch hat sich das neue Gymnasium Pieschen im vierten Jahr seines Bestehens zum beliebtesten Gymnasium Dresdens mit den meisten Aufnahmeanträgen entwickelt.

Das Gymnasium ist auch deshalb interessant, weil es auf dem Gelände einer ehemaligen Bahnverladestation errichtet wurde. Alle alten Gebäude, die keinen historischen Wert hatten, wurden abgerissen. Nur das Bahnhofsgebäude und die Kunstateliers von GEH8 sind erhalten geblieben. Das Gelände ist heute nicht wiederzuerkennen: moderne Architektur, ein öffentlicher Park, Grünanlagen und ein Sommercafé.

Projekt

Die neuen Gebäude und Sportplätze des Gymnasiums erstrecken sich entlang der bestehenden Bahnlinie. Auf der Seite der Wohngebiete sollte das ehemalige Bahngelände grün und attraktiv für Erholung und Spaziergänge mit Kindern werden.

Die erste Phase der Planungsarbeiten begann im Jahr 2016. Die Bewohner des Viertels waren aktiv an der Gestaltung des Parks beteiligt. Bis 2018 wurde ein Konzeptentwurf erstellt, der die Wünsche der Anwohner hinsichtlich des Aussehens und der Struktur der Parkanlage widerspiegelt:

  • Erhaltung und Wiederverwendung vorhandener Materialien
  • Anlegen eines Nutzgartens, Anpflanzen von Obstbäumen
  • Schaffung von Erholungsgebieten mit Tischtennisplatten, Grillplätzen, Bänken und Sitzmöglichkeiten
  • Installation von verschiedenen Sportgeräten und Spielplätzen für Kinder
  • Wasserquellen und Hundetoiletten

Umsetzung

Das Grünanlagen-Projekt begann im Jahr 2019 und wurde im August 2020 abgeschlossen. Damals zogen wir in das Viertel und sahen die Anfänge der Arbeiten an dem Park.

Die Parkanlage wurde im Rahmen eines Projekts des Europäischen Fonds zur Normalisierung der CO2-Werte in Dresden angelegt. Rund 100 Bäume, mehr als 2.700 Sträucher und 20.000 Stauden wurden gepflanzt.

Die Bänke in der hinteren Reihe und die rückenfreien Bänke in der vorderen Reihe belasten den Bereich vor dem Gymnasium nicht. Die Rückenlehnen und Beine sind aus gewöhnlichem Kohlenstoffstahl, der schnell rostet. Es gibt einen deutlichen Hinweis auf die raue Eisenbahnvergangenheit dieses Ortes.

In den Grünanlagen werden saisonale Blumen gepflanzt. Für die Pflasterung der Wege wurden teilweise die Originalpflastersteine verwendet.

Die alten Gleise dienen als Dekoration und als Erinnerung an den Zweck dieser Bereiche in der Vergangenheit.

Obstgarten, Wasser

Die Fläche des so genannten städtischen Obstgartens sieht sehr natürlich aus. Man merkt sofort, dass es liebevoll angelegt wurde. Es gibt keine Zäune oder andere geregelte Abgrenzungen. Es werden natürliche Materialien verwendet, und es gibt weder Plastik noch einen Anstrich.

Eine Handpumpe zum Bewässern von Pflanzen.

Sitzmöglichkeiten

Die ungewöhnlichen einzelnen Minibänke fördern ein entspanntes Miteinander: Man sitzt nicht in Reihen, sondern in einem größeren Kreis, jeder kann die für ihn bequemste Position einnehmen, in der Mitte der Diskussion oder am Rande.

Gruppen von Bänken mit Stahllehnen bilden geschlossene Zellen, in denen sich Menschen gegenübersitzen und unterhalten können.

Diese Bänke sind ein persönlicher Favorit von mir 🙂

Es gibt auch eine Variante mit Liegefläche, die im Sommer sehr beliebt ist.

Tischtennis und Tischfußball

Alles ist so, wie die Bewohner es sich gewünscht haben. Die Tischtennisplatten sind sehr beliebt. Es war schwer, einen Moment zu finden, in dem sie frei waren und problemlos fotografiert werden konnten.

Erstaunlicherweise ist sogar der Tischfußball noch nicht beschädigt worden.

Kinderspielplatz

Die einzige Enttäuschung für mich ist der Spielplatz in Form einer Dampflokomotive. Die Materialien und Farben sind toll, und es passt zum Thema. Aber ich denke, dass Kinder auf abstrakteren Spielplätzen spielen sollten, damit sie sich unterschiedliche Spiele ausdenken können. Die Phantasie der Kinder ist in der Regel gut, warum sollte man ihnen also die Möglichkeit verwehren, den Spielplatz auf ihre Weise zu interpretieren? Vielleicht möchte sich jemand anstelle einer Dampflokomotive ein Haus oder ein Schiff vorstellen?

Trotz dieser künstlerischen Eindeutigkeit wimmelt es auf dieser Dampflokomotive buchstäblich von Kindern, von morgens bis abends. Offenbar mögen sie es doch. Um diese Fotos machen zu können, musste ich das kalte Wetter abwarten und am Sonntagmorgen früh rausgehen 🤡.

Grill

Der Grillplatz ist an einen Hügel geschmiegt, der Schutz vor dem Wind bietet.

Man sollte mit seinen eigenen Kohlen herkommen. Hier versammeln sich die Menschen tatsächlich oft um das Feuer. Dieses Format ist vor allem in Zeiten von Pandemiebeschränkungen von Bedeutung.

Fazit

Ich finde es gut, dass sich das Schulgelände nicht in eine geschlossene Verbotszone mit Zaun und Stacheldraht verwandelt hat, sondern zu einem wirklich lebendigen Ort für Menschen geworden ist. Es ist schwer vorstellbar, dass in Russland Fremde grundsätzlich auf dem Schulgelände erlaubt sind, ganz zu schweigen vom Vorhandensein eines Biergartens, über den ich in einem Sommerbeitrag berichten werde 🙂

Der Park sieht bereits besiedelt aus, überall tauchten zwangsläufig Tags auf. Aber das beweist nur, dass die Menschen hier gerne Zeit verbringen. Wir gehen hier oft spazieren, und der Park wirkt zu jeder Tageszeit lebendig und einladend. Solche lokalen Anziehungspunkte sollte es in jedem Viertel geben. Dadurch wird vermieden, dass die gesamte Bevölkerung in ein einziges Zentrum zieht, was das Verkehrsnetz entlastet und zu einer gleichmäßigen Entwicklung der Stadt beiträgt.