Lange Zeit verzichtete ich bewusst auf jegliche Art von Reisen. Touristische Reisen waren ständig entweder verboten oder unerwünscht. Der Wunsch, nach einem Pandemiejahr wenigstens für ein paar Tage wegzukommen, war unglaublich stark. Sobald das Verbot, in Hotels zu übernachten, aufgehoben war, begann ich also, mich nach interessanten Möglichkeiten umzusehen. Abgesehen von den ästhetischen Qualitäten des Hauses waren die relative Nähe zu Dresden und die Abwesenheit großer Menschenmengen in der Gegend wichtige Voraussetzungen. Ohne lange zu überlegen, fiel meine Wahl auf das Dorf Fürstenau im Erzgebirge.
Das Haus ist über 200 Jahre alt und steht unter Denkmalschutz. Es ist unmöglich, das riesige Reetdach zu übersehen, das schon von weitem sichtbar ist. Früher gab es im Dorf viele Häuser mit solchen Dächern: Die letzten drei blieben bis Ende der 1970er Jahre stehen. Aber dieses Haus hatte das meiste Glück: 1980 wurde es mit einem neuen Reetdach eingedeckt, was es einzigartig und unverwechselbar macht.
Das Haus ist zweigeschossig, das Obergeschoss ist mit drei Zimmern und einem Hauswirtschaftsraum ausgestattet. Die Dachkonstruktion ist verwirrend; das Haus wirkt sehr gedrungen und beengt.
In der Tat ist das Leben im Haus recht komfortabel. Wenn man zu zweit wohnt, nutzt man nicht einmal alle Zimmer im Obergeschoss. Deshalb erinnere ich mich nicht mehr so gut an ihre Einrichtung. Es ist leicht zu erkennen, welche Räume ich in der Grundrissskizze mehr genutzt habe: Sie sind deutlicher und detaillierter gezeichnet.
Das Wohnzimmer im Erdgeschoss hat einen Kamin und einen Ofen. Wir zündeten den Kamin nur aus ästhetischen Gründen und zu Meditationszwecken an.
Die Höhlen in den Stängeln sind ein idealer Lebensraum für verschiedene Insekten. Manchmal schien es mir, dass in diesem Dach mehr los war, als im ganzen Dorf 😄
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Die Fenster sind klein, so dass es tagsüber ziemlich dunkel ist. Einige der Fenster sind nach Westen ausgerichtet, und bei Sonnenuntergang kann man das schöne Schimmern der Sonne an den Wänden bewundern.
Das Haus ist in den Hang hineingeschnitten, so dass man das Gefühl hat, es sei eins mit der Natur. Der Garten liegt praktisch direkt vor dem Fenster.
Das Erzgebirge ist ein Gebiet, in dem Eisen, Zinn, Uran und andere Erze abgebaut werden. Dies spiegelt sich in der volkstümlichen Handwerkskunst wider, die für ihre charakteristischen Holzschnitzereien und die Herstellung von Spielzeug wie Nussknacker, traditionellen Weihnachtspyramiden und -bögen berühmt geworden ist.
Maxim fand in einem der Zimmer ein Mikroskop und verschwand für zwei Stunden, um alles zu untersuchen, was er in die Finger bekam.
Der Hauptzweck dieser kleinen Reise war ein Tapetenwechsel und die Erinnerung daran, wie es ist, zu reisen.