Dresdner Weihnachtsmärkte im Laufe der Jahrzehnte

Der Striezelmarkt auf dem Dresdner Altmarkt ist der älteste Weihnachtsmarkt in ganz Deutschland und einer der bekanntesten Weihnachtsmärkte in ganz Europa. Die größte Weihnachtspyramide der Welt (seit 1999 im Guinness-Buch der Rekorde) und der größte Weihnachtsbogen als Meisterwerke erzgebirgischer Kunsthandwerker, der traditionelle Christstollen (mit 4.200 kg ebenfalls ein Weltrekord), das Pflaumenmännchen – all das sind Symbole des Dresdner Weihnachtsmarktes.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wechselte der Weihnachtsmarkt häufig den Veranstaltungsort, doch seit 1977 findet er wieder hauptsächlich auf dem Altmarkt statt. Normalerweise öffneten die Märkte Ende November oder Anfang Dezember nicht nur auf dem Altmarkt, sondern in der ganzen Stadt: der historische Markt im Stallhof, die Weihnachtsmärkte an der Frauenkirche am Neumarkt, in der Neustadt in der Hauptstraße, im Stadtteil Loschwitz. Der Besuch der Märkte war eine gute Gelegenheit, am Wochenende mit der Familie oder mit Freunden auszugehen, sich zu entspannen und Spaß zu haben.

Wie die Weihnachtsmärkte in Dresden in der Vorkriegszeit, zu DDR-Zeiten und noch vor wenigen Jahren aussahen – dazu unten mehr.

1937

Weihnachtsmarkt auf dem Neumarkt in der Nähe der Frauenkirche. Leichte Zelte, in einem von ihnen ist im Vordergrund die Silhouette eines Fahrrads zu sehen. Unberührt von den Bomben des Zweiten Weltkriegs überdauert die verdunkelte Frauenkirche ihre letzten Jahre.

© SLUB / Deutsche Fotothek / Möbius, Walter, Dresden. Neumarkt mit Weihnachtsmarkt (Striezelmarkt, Blick von der Treppe des Johanneums im Winter bei Nacht), keine Änderungen, CC BY-SA 4.0

1938

Stritzelmarkt im Stallhof, der zum Schlosskomplex gehört. Vor dem Coronavirus wurde hier ein schöner historischer Markt veranstaltet.

© SLUB / Deutsche Fotothek / Möbius, Walter, Dresden. Striezelmarkt im Stallhof, keine Änderungen, CC BY-SA 4.0

1955/56

Nach Jahren des Ortswechsels kehrt der Markt auf den Altmarkt zurück.

© SLUB / Deutsche Fotothek / Möbius, Walter, Dresden. Striezelmarkt auf dem Altmarkt, keine Änderungen, CC BY-SA 4.0

Das eingerüstete Gebäude vom vorherigen Foto ist bereits saniert worden, aber was ist von der Stadt drum herum übrig geblieben? Das gesamte Stadtzentrum ist durch Bombenangriffe zerstört worden: die Ruine der Palastresidenz und die einzigen erhaltenen Gebäude in der Ferne zu sehen…

© SLUB / Deutsche Fotothek / Möbius, Walter, Warenhaus „Howa“, keine Änderungen, CC BY-SA 4.0

1966

Die zentralen Stadtteile Dresdens werden mit Plattenbauten bebaut. Für mich ist dieses Bild ein Symbol für die 60er Jahre mit ihrer Atmosphäre und Mode.

© SLUB / Deutsche Fotothek / Döring, Gerhard, Dresden. Striezelmarkt, Weiße Gasse, Bude mit Zuckerwatte, keine Änderungen, CC BY-SA 4.0

1978

Es ist seltsam, wenn man von dieser Seite auf den Altmarkt blickt und in der Ferne das Rundkino sieht. Heute gibt es diese Aussicht nicht mehr, da der Platz auf allen Seiten von Gebäuden umgeben ist.

© SLUB / Deutsche Fotothek / Richter, Regine, Dresden. Striezelmarkt 1978 auf dem Altmarkt, keine Änderungen, CC BY-SA 4.0

Wunderschöne Weihnachtsdekoration! Ich mag diese Bilder.

© SLUB / Deutsche Fotothek / Richter, Regine, Dresden. Striezelmarkt 1978 auf dem Altmarkt. Weihnachtspyramide, keine Änderungen, CC BY-SA 4.0

Die 1980er und 1990er Jahre werden in diesem Beitrag nicht dargestellt. Die meisten Fotos aus dieser Zeit sind auf der Website der Deutschen Fotothek nur zur Anschauung verfügbar. Gib „Striezelmarkt“ in die Suchleiste ein und filtere nach Jahr 😉

2009

Der Weihnachtsmarkt hat sein modernes Gesicht angenommen: Der größte Weihnachtsbogen der Welt empfängt die Besucher, Bühne, Karussells und Buden bilden ein unregelmäßiges Gebilde und laden zum Herumirren ein 🙂

LH DD/DittrichCC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

So sieht die größte Weihnachtspyramide der Welt aus.

LH DD/DittrichCC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

2014

So habe ich den Striezelmarkt in Erinnerung. In den Jahren 2015-2019 sah es ziemlich gleich aus. Seit 2017, nach dem Terroranschlag auf dem Berliner Weihnachtsmarkt, werden zur Sicherheit der Besucher Betonblöcke aufgestellt.

Dr. Bernd GrossCC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

2020/21

2021

Im Jahr 2020 wurde der Striezelmarkt wegen des Coronavirus abgesagt. Vor einem Jahr wurde dies noch erwartet. In diesem Jahr sollte der Markt eröffnet werden, doch drei Tage vor dem geplanten Termin teilten die Städtischen Behörden mit, dass der Markt nun doch nicht eröffnet wird.

Die Rückkehr zur „Normalität“ in Sachsen hat lange gedauert. Der Weihnachtsmarkt ist zwar mit einem religiösen Fest verbunden, dient aber in erster Linie dem Handel. Insgesamt setzte der Markt monatlich einen zweistelligen Millionenbetrag um, und der Verkauf von Waren auf dem Striezelmarkt bot vielen Handwerkern die Möglichkeit, ihr Kunsthandwerk weiterzuführen. Es ist nicht abzusehen, wann die Geschichte dieses Weihnachtsmarktes fortgesetzt wird.