Eine Wattwanderung bei Niedrigwasser ist ein Muss für jeden Sylt-Urlauber. Unerfahrenen Wanderern wird dringend davon abgeraten, auf eigene Faust ins Wattenmeer zu gehen. Einheimische können in aller Ruhe Austern sammeln, aber für Anfänger ist es besser, dies mit einem Führer zu tun.
Das Wattenmeer ist mit der Nordsee verbunden, wird aber aufgrund einer Reihe von Merkmalen als eigenständiges Meer behandelt. Zunächst einmal ein paar Worte zu den Watts. Das Watt ist ein flaches Meeresgebiet, das von einer Kette friesischer Inseln (zu denen auch Sylt gehört) begrenzt wird.
Das Küstengebiet ist ein Naturschutzgebiet, und man darf nur auf den vorhandenen Wegen wandern. Hier wachsen viele sogenannte Kartoffel-Rosen, also Hagebutten.
Zweimal am Tag läuft das Meer bei Niedrigwasser ab und füllt sich bei Hochwasser. Aus diesem Grund werden Wanderungen auf dem Meer von Watt immer mit der Niedrigwasserzeit abgeglichen. Diese Zeiten variieren von Tag zu Tag und hängen von der Position des Mondes ab.
Bei Niedrigwasser bewegt sich das Wasser vom Ufer weg und kehrt bei Hochwasser in seine normale Position zurück. Die Grenzen des Meeres sind leicht an einem Riff aus großen und blauen Quallen zu erkennen. Da Quallen hauptsächlich aus Wasser bestehen, können sie bei schönem sonnigen Wetter schnell dahinschmelzen. Bei bewölktem Wetter bleiben sie jedoch lange liegen und verströmen einen starken, fischigen Meeresgeruch.
Unser Führer erzählte uns viel über die Tiere im Wattenmeer: Neben vielen Würmern und Austern gibt es auch Krebse.
Der Meeresboden ist mit kleinen Sandhügeln bedeckt – die Einheimischen nennen sie „Sandspaghetti“, das Abfallprodukt der Würmer. In der Nähe jedes dieser Hügel lebt ein Wurm, wie uns unser Führer freundlicherweise zeigte.
Auf dem Watts kann und sollte man im Sommer barfuß laufen. Wegen des kalten Wetters entschied ich mich für Stiefel, was ich nicht bereut hatte. Aber ich fand später heraus, dass dies nicht der richtige Weg ist 🙁 Alle anderen Personen in der Gruppe waren barfuß.
Wir erreichten die Niedrigwasserlinie und sahen, wie das Wasser langsam anstieg. An der Stelle, an der ich stehe, steigt das Wasser etwa 1,6 bis 1,8 Meter hoch.
Tickets für solche Wanderungen im Sommer müssen im Voraus gebucht werden, und man sollte darauf vorbereitet sein, sich im Schlamm schmutzig zu machen 🙂 Meine persönliche Bewertung für diese Tour ist 6/10. Am besten ist es, Themenführungen zu einem engen Thema oder individuelle Führungen zu machen.